KI-Challenge: Brandvermeidung in Wäschecontainern
1. Beschreibung
Der aws KI-Marktplatz sucht im Auftrag einer internationalen Wäscherei eine Lösung zur Brandvermeidung bzw. frühzeitigen Branderkennung in industriellen Wäschecontainern. Auf Grund von Wärmestaus nach der Trocknung kann es zu Schwelbränden in Containern kommen, die durch eine intelligente Lösung vermieden bzw. frühzeitig erkannt werden sollen.
2. Problemstellung
In industriellen Großwäschereien werden täglich große Mengen an Bettbezügen, Kopfpolsterbezügen, Leintüchern und Frottierwaren gewaschen, getrocknet und anschließend unmittelbar in Metallcontainer transportiert, wo sie zwischengelagert oder für den innerbetrieblichen Weitertransport vorbereitet werden. Um die Wäsche vor Verschmutzung zu schützen, sind diese Container häufig zusätzlich mit Staubfanghüllen (z. B. aus Stoff oder Kunststofffolie) umgeben. Ein wesentliches Sicherheitsrisiko entsteht dadurch, dass die Textilien nach dem Trocknungsprozess noch eine hohe Restwärme aufweisen. Wenn diese heiße Wäsche ohne vorherige Abkühlung in dichten Lagen in den Container gefüllt wird, kann es im Inneren zu einem Wärmestau kommen. Die Textilien wirken dabei wie eine thermische Isolierung, wodurch gespeicherte Hitze nicht entweichen kann. Die Staubfanghülle verstärkt diesen Effekt zusätzlich, da sie den Luftaustausch mit der Umgebung weiter reduziert. In kritischen Fällen kann dieser Wärmestau zur Selbstentzündung der Wäsche führen, insbesondere bei saugfähigen Materialien mit Rückständen von Reinigungs- oder Pflegeprodukten. Diese Brände entwickeln sich oft schleichend als Schwelbrände und werden meist erst dann bemerkt, wenn Rauch oder Flammen sichtbar sind. Bestehende Überwachungssysteme wie Infrarotkameras oder Brandmelder erkennen in der Regel nur Oberflächentemperaturen oder Rauchentwicklung, nicht jedoch die Temperaturentwicklung in inneren Lagen des Wäschecontainers, wo der Brand häufig entsteht.
3. Mögliche Lösungsansätze
Ziel ist es, praxistaugliche und wirtschaftlich sinnvolle Lösungsansätze zur Brandvermeidung bzw. frühzeitigen Branddetektion in industriellen Wäschecontainern zu identifizieren. Folgende Ergebnisse werden erwartet:
- Konkreter Lösungsvorschlag für die Detektion von Brandgefahr im Containerinneren bzw. bei der Einlagerung überhitzter Wäsche, basierend auf bewährter, adaptierter oder neuartiger Technologie (Sensorik, Datenanalyse, KI etc.).
- Darstellung eines Prototyps oder Proof-of-Concept, der im Rahmen eines Pilotprojekts unter realen Bedingungen, im Unternehmen, getestet werden kann.
- Kurze Funktionsbeschreibung und technisches Konzept, inkl. Darstellung der eingesetzten Sensorik, Übertragungswege, Alarmierung und eventueller Integration in bestehende Systeme.
- Bewertung der Umsetzbarkeit, insbesondere hinsichtlich: Nachrüstbarkeit in bestehende Containerprozesse, Energieversorgung und Skalierbarkeit auf mehrere Standorte.
4. Anforderungen an Kooperationspartner*innen
Kooperationspartner*innen sollten über nachweisliche Erfahrung im Bereich Sensortechnik, Datenanalyse und/oder Künstlicher Intelligenz verfügen und in der Lage sein, eine industrienahe, robuste Lösung für den Einsatz unter realen Wäschereibedingungen zu entwickeln. Wesentliche Anforderungen sind:
- Praxisnahe Umsetzbarkeit: Die Lösung muss für den Einsatz in metallischen Transportcontainern geeignet und nachrüstbar sein, ohne den bestehenden logistischen Ablauf wesentlich zu verändern.
- Datenschutz & Sicherheit: Die Erfassung und Verarbeitung von Sensordaten hat DSGVO-konform zu erfolgen, insbesondere im Hinblick auf mögliche Video- oder Temperaturdaten.
- Technische Kompetenz: Erfahrung in der Integration von IoT- und Sensordatenplattformen (z. B. via Funknetzwerke, Edge-Devices oder Cloudlösungen) sowie Kenntnisse in KI-basierter Mustererkennung sind erforderlich.
- Projektumsetzung: Bereitschaft zur gemeinsamen Pilotierung der Lösung in einem realen Wäschereibetrieb, inklusive Service- und Supportbereitschaft während der Testphase.
5. Erwartete Ergebnisse und Ziele
Die gesuchte Lösung soll dazu beitragen, potenzielle Brände im Zusammenhang mit der Lagerung heißer Wäsche frühzeitig zu erkennen oder zu vermeiden und somit das Sicherheitsniveau in industriellen Wäschereien deutlich zu erhöhen. Sie soll sich in bestehende Abläufe integrieren lassen und unter realen Bedingungen praktikabel einsetzbar sein. Dabei sollen innovative Technologien oder kreative Kombinationen bestehender Komponenten zur Anwendung kommen.
Weitere Anforderungen
6. Technische und rechtliche Anforderungen
Technische Anforderungen:
- Frühzeitige Erkennung kritischer Temperaturentwicklungen innerhalb von Wäschecontainern, auch unter mehreren Lagen dicht gepackter Textilien (z. B. Bettbezüge, Leintücher, Frottee).
- Zuverlässige Detektion von Schwelbrandentwicklungen, etwa durch Temperatur-, Gas- oder kombinierte Sensorik.
- Erfassung und Auswertung von Verläufen über Zeit, nicht nur punktuelle Schwellenüberschreitungen.
- Sichtbare oder akustische Alarmierung bei Erreichen kritischer Werte, lokal oder über zentrale Systeme (z. B. Lichtsignal, Sirene, Bildschirm oder App).
Rechtliche Anforderungen:
- Das System soll in der Produktion eingesetzt werden, dahingehend müssen die Mitarbeiter*innen entsprechend geschützt sein bspw. keine Videoaufnahmen der Mitarbeiter*innen.
7. Einhaltung ethischer und rechtlicher Vorgaben
- Strikte Einhaltung der DSGVO und anderer relevanter Datenschutzbestimmungen.
- Die Lösung muss alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen.
8. Budget
- Offen
Einreichung Ihrer Lösung
Bitte reichen Sie Ihren Lösungsansatz im folgenden Formular ein!
Einreichungsfrist: 31.12.2025
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Johannes Schellnegger
Tel.: + 43 1 501 75 - 295
Manuel Minichberger
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